Für die CDU-Vertreter ist die ursprüngliche Beschlusslage der Gemeindevertretung einfach gerecht. Eltern, die in Zeiten der Pandemie ihre Kinder selbst betreut haben und keine Leistungen der Gemeinde in den Kindergärten in Anspruch genommen haben sollen auch keine Beiträge bezahlen müssen. „Hier haben Eltern die Betreuung der Kinder selbst in die Hand genommen oder in der Familie sichergestellt. Sie hatten zusätzliche Ausgaben oder mussten auf Einkommen verzichten. Es ist also gerecht Ihnen keine Gebühren für die auch nicht erbrachten Leistungen der Gemeinde zusätzlich aufzuerlegen.“, ergänzt Bächle - Scholz, um weiter auszuführen: „Auf der anderen Seite haben Eltern, aus den verschiedensten Gründen, weiterhin ihre Kinder in den Kindergarten gebracht. Sie haben also weiterhin Leistungen der Gemeinde erhalten. Es ist demnach gerecht, wenn Sie diese Leistungen auch bezahlen müssen.“

Beide wenden sich damit gegen die Entscheidung der Mehrheit von SPD und GALB in der Gemeindevertretung, allen Eltern, also auch denen die weiterhin ihre Kinder in den Kindergarten gebracht haben, die Kindergartengebühren zu erstatten. Sie unterstützen damit den Bürgermeister, welcher aus sachlichen und rechtlichen Gründen gegen die Entscheidung der Gemeindevertretung Widerspruch eingelegt hat.

Simon Kanz macht auf die finanziellen Folgen dieses Beschlusses aufmerksam. Für ihn ist es nicht nachvollziehbar, dass die Gemeinde mehrere hunderttausend Euro Steuergeld, ausgeben soll um Eltern von Kindergartengebühren freizustellen, obwohl die Kinder im Kindergarten betreut wurden. „Es geht um mehr als 100 Grundsteuerpunkte, die am Ende jeder zahlen muss.“, stellt Kanz zusammenfassend fest. Darüber hinaus profitieren von dem Beschluss im Wesentlichen nur die Spitzenverdiener, da durch die Einkommensstaffelung bei den Gebühren die unteren Einkommensschichten nur geringe oder gar keine Kita Gebühren zahlen.

Unterstützt wird diese Position auch von Gemeindevertreter Jan Winsloe, der als betroffener Elternteil darauf hinweist, dass Solidarität nur funktioniert, wenn sie gerecht ist, denn andernfalls wird die Bereitschaft zur Solidarität dauerhaft geschädigt.

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